Die Hornisse (Vespa crabro)

Jeder von uns kennt Hornissen und wir alle kennen auch die Schauergeschichten über die bei uns geschützten Insekten („7 Stiche töten ein Pferd, 3 Stiche einen Menschen“).

Daher werden wir von der Feuerwehr Friedberg auch häufig zur „Hornissenbekämpfung“ gerufen.

Aber unsere Erfahrung zeigt uns ein total anderes Bild von der Hornisse als es uns oft vermittelt wird! Daher haben wir uns entschlossen, wichtige Informationen und Interessantes über diese schützenswerten Insekten auf unsere Seite zu stellen.

Klasse: Insekten

Ordnung: Hautflügler

Familie: Faltenwespen

Unterfamilie: Echte Wespen

Gattung: Hornissen

Die Hornisse (Vespa crabro) ist in der Steiermark, außer in Gebäuden und Hausgärten, geschützt.

Die Königin wird bis zu 35mm, Arbeiterinnen nur 18-25mm und die Drohnen (sie haben keinen Stachel) 21-28mm groß. Arbeiterinnen werden nur 3 – 4 Wochen, Königin hingegen bis zu 1 Jahr alt - aber nicht älter (Nestdauer also nur eine Saison).

Die Brut wird mit erbeuteten Insekten (z. B. Fliegen, Wespen, Bienen, Heuschrecken, Käfern, Raupen, Libellen, etc.) und Spinnen ernährt. Arbeiterinnen ernähren sich fast nur von Kohlenhydraten (Baumsäfte, Nektar, Fallobst, Honigtau)

Die Nestgründung erfolgt Mitte April / Anfang Mai durch eine begattete Jungkönigin.

Nistplätze sind meist Hohlräumen wie Baumhöhlen, Vogelnistkästen und auch Rollladenkästen und Dachböden werden angenommen. Das Nest besteht aus einer papierartigen Masse aus zerkautem Holz. Völker können auch umziehen, wenn ihnen der Hohlraum, in dem sich das Nest befindet – beispielsweise ein Vogelnistkasten – zu eng wird. Ein Hornissenvolk kann im Hochsommer aus  400 – 700 Individuen bestehen.

Die Paarung erfolgt Ende September / Anfang Oktober. Die begatteten Jungköniginnen überwintern (einzeln) in einem Versteck (Erdreich, morscher Baum, …). Der Rest des Volkes stirbt spätestens beim ersten Nachtfrost. Das alte Nest wird im nächsten Jahr nicht wieder besiedelt.

Erstaunlicher Weise sind die fliegenden Riesen sehr friedfertige Tiere, die nie grundlos angreifen. Sie stechen nur zur Verteidigung! Jagende oder sammelnde Hornissen, die sich nicht in der direkten Umgebung ihres Nestes befinden, stechen nur, wenn sie gequetscht werden. Sonst versuchen sie zu fliehen. Hornissen verteidigen aber ihr Nest. Der Verteidigungsradius schwankt je nach Volk in der Regel zwischen zwei und sechs Metern. Werden die Tiere häufig gestört, erweitert sich dieser Radius.

Hornissen naschen nicht an Süßspeisen, daher kommt man mit ihnen am Kaffeetisch nicht so leicht in Kontakt wie mit anderen Wespenarten. Entgegen der landläufigen Meinung sind Stiche nicht gefährlicher als der einer Honigbiene oder einer Wespe. Das Gift weist sogar eine geringere Toxizität auf. Der Hornissenstich wird nur etwas schmerzhafter als der einer kleineren Wespe empfunden. Gründe hierfür liegen im sehr hohen Anteil des Neurotransmitters Acetylcholin, einer als brennend empfundenen Substanz im Hornissengift. Zudem verursachen der größere Stachel-Durchmesser und die Länge des Stachels, der in tiefere, empfindlichere Hautschichten eindringen kann, stärkere Schmerzen. Allergischer Reaktionen nach einem Stich  treten nur bei etwa 2 – 3% der Bevölkerung auf. Bei Stichen im Mund- oder Rachenraum können lebensgefährliche Schwellungen auftreten. Tatsächlich sind für eine Lebensgefährdung etwa 500 bis 1.000 intensive Hornissenstiche Voraussetzung. Da nur etwa ein Zehntel der Hornissen eines Nestes stechen, wird diese Zahl niemals erreicht.

Treten Probleme mit regelmäßigen „Besuchern“ auf, können sie die Fenster mit Fliegengitter verschließen. Hornissen fliegen nachts noch bei sehr geringen Lichtstärken, die der Mensch bereits als völlige Dunkelheit empfindet.

Kommt eine Hornisse in die Nähe einer Person, sollte diese hektische Bewegungen und Erschütterungen wie Rasenmähen vermeiden. Außerdem werden Hornissen durch Anatmen oder Anpusten zum Stechen gereizt.

Hornissennester sind an der Unterseite offen. Die Tiere lassen ihren Kot einfach aus dieser Öffnung fallen. Da ein großes Volk etwa ein halbes Kilogramm (!) Insekten pro Tag frisst, kann der Kot unterhalb des Nestes Bauschäden verursachen. Als Gegenmaßnahme kann man ein großes Gefäß mit saugfähigem Material unterstellen.

Für Hilfe und Beratung stehen wir ihnen natürlich gerne zur Verfügung.

Quellen und Bilder: http://www.hornissenschutz.de/  
http://de.wikipedia.org/wiki/Hornisse
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/beitrag/10018413/2407430/

Freiwillige Feuerwehr Friedberg